Kaffeeanbau weltweit: Woher kommt das schwarze Gold?

Auf einen Blick:

Kaffee wird vor allem im „Kaffeegürtel“ angebaut. Er zieht sich einmal um den Globus – auf Höhe des Äquators.

Kaffeepflanzen sind empfindlich. Sie benötigen ein besonderes Klima zum Wachsen.

Gemäßigtes Klima ist wichtig. Starke Hitze und Kälte schaden dem Anbau.

Mit rund 99 Prozent der weltweiten Produktion dominieren die Sorten Arabica und Robusta den Kaffeeanbau.

Hauptanbauländer sind Brasilien, Vietnam und Kolumbien.

Weltweit werden fast 10 Millionen Tonnen Kaffee angebaut.

In Tasse oder Glas, mal tiefschwarz als Espresso, mal hellbraun als Milchkaffee: Kaffee begleitet uns durch den Alltag. Die meisten kennen ihn in Form gerösteter Bohnen oder als bereits gemahlenes Pulver aus dem vakuumverpackten Pfund-Paket.

   

Das, was bei uns ankommt, ist allerdings bereits das Endprodukt einer langen Reise. Vom Anbau bis zum Konsum gibt es Stationen auf dem ganzen Globus: Vor dem Rösten der Kaffeebohnen kommen der Handel, die Verarbeitung der Kaffeekirschen und der darin enthaltenen Kaffeebohnen sowie der Anbau der Kaffeepflanzen. Und letzteres gelingt am besten in bestimmten Regionen auf der Welt, da die Kaffeepflanzen empfindlich sind und hohe Anforderungen an ihre Anbaustandorte stellen. Grundsätzlich eignen sich daher nur die Länder des sogenannten „Kaffeegürtel“ für den Anbau. Sie liegen ungefähr auf Höhe des Äquators und ziehen sich einmal rund um den Globus. Grund dafür ist das dort vorherrschende Klima.

Boden und Klima: leicht sauer und warm

Es ist relativ gleichmäßig, ohne große Hitze- oder Kälteextreme – sowohl am Tag, wie auch in der Nacht. Am liebsten mögen die Pflanzen einen Temperaturbereich zwischen 18 und 25 Grad Celsius. Wird es deutlich wärmer oder kälter, vertragen das die Kaffeepflanzen nicht. Neben der Temperatur spielen auch die Pflege und Bodenbeschaffenheit eine besondere Rolle. Um viel Ertrag, d. h. Kaffeekirschen, zu bringen, müssen die Kaffeepflanzen regelmäßig gehegt und beschnitten werden – am besten in neutralem bis leicht saurem Boden. Besonders gute Eigenschaften für eine ertragreiche Bodenbeschaffenheit sind ein pH-wert von fünf bis sieben, eine gute Durchlüftung und Humusreichtum.

   

Luftfeuchtigkeit und Höhe

Beim Thema Luftfeuchtigkeit und Höhenlage unterscheiden sich die Anforderungen der weltweit zu 99 Prozent angebauten Sorten Robusta und Arabica teilweise deutlich. So verträgt Robusta – wie der Name schon vermuten lässt – sowohl eine recht hohe Luftfeuchtigkeit als auch recht niedrig liegende Anbauflächen. Es macht ihr nichts, auf Höhe des Meeresspiegels angebaut zu werden und genauso gut kann sie eine Höhe von 900 Metern über dem Meeresspiegel abhaben. Arabica-Pflanzen sind im direkten Vergleich sehr viel anspruchsvoller. Ihr Anbau beginnt in Höhen von 600 bis 700 Metern und geht hinauf in Regionen von rund 2.000 Metern. Bohnen, die oberhalb von 1.000 Metern gewachsen sind, werden auch unter dem Namen „Hochlandkaffee“ vertreiben. Beim Thema Luftfeuchtigkeit bevorzugen die Arabica-Bohnen eine trockenere Luft als die Robusta-Pflanzen. Feuchtwarm oder gar schwül mag sie überhaupt nicht.

   

Blühen und Reife

Bis die Kaffeepflanzen zum ersten Mal Früchte tragen, vergehen drei bis fünf Jahre. Ist es soweit, entstehen nach Jasim duftenden, weißlichen Blüten in den sogenannten „Blattachseln“ der Pflanze. Bei großen und ausgewachsenen Exemplaren können es mehrere zehntausend sein! Da sie sich selbst bestäuben, blühen sie in der Regel sehr kurz – teilweise nur wenige Stunden. Bis die dann entstehenden Kaffeekirschen der Arabica-Pflanze reif sind, vergehen sieben bis neun Monate. Die Robusta-Kirschen benötigen etwas länger (neun bis elf Monate). Während dieser Zeit wechseln sie ihre Farbe. Von Grün über Gelb bis hin zu (einem dunklen) Rot. Ist diese Phase erreicht, kann geerntet werden – und zwar abhängig vom Standort der Kaffeepflanze. Steht sie nördlich des Äquators, fällt die Erntezeit meist in die Wintermonate von September bis Dezember. Auf der südlichen Erdhalbkugel wird eher im April oder Mai geerntet. Bis es soweit ist, werden die Pflanzen ständig beschnitten und auf einer Höhe von maximal zwei Metern gehalten. Das erleichtert die Ernte und Erhöht die Anzahl der Kaffeekirschen. Die Pflanzen selbst können bis zu 80 Jahre alt werden und tragen bei entsprechender Pflege 60 Jahre lang Früchte. In der Regel werden sie aber nach rund zwanzig Jahren aussortiert, da ihre Produktivität dann stark nachgelassen hat.

  

Ernte und Verarbeitung

Das Pflücken der Kaffeekirschen geschieht entweder per Hand durch die Kaffeebauern selbst oder maschinell. Von Hand wird dabei zwischen einzeln, also „handverlesenem“ und „pro Ast“-Pflücken unterschieden. Das „pro Ast“-Verfahren wird auch „Stripping“ genannt: Hierbei werden alle Kirschen eines Astes abgestreift. Einmal geerntet müssen die Kirschen rasch verarbeitet werden. Nach der Reinigung werden die Kaffeebohnen aufbereitet – „nass“, „trocken“ oder nach der weniger gebräuchlichen „halbtrockenen“ Methode. Beim „nassen“ Verfahren werden die Kirschen maschinell vorm Fruchtfleisch getrennt und dann mit Wasser bedeckt. Dadurch entsteht ein Gärprozess, der bis zu 1,5 Tage andauern kann. Ist er abgeschlossen, werden die Bohnen noch einmal gründlich gewaschen und getrocknet. Meist an der Luft, was rund zwei Wochen dauert, oder aber mit Hilfe von Heißluft. Beim „trockenen“ Verfahren werden die Kirschen an der Luft beziehungsweise so lange von der Sonne getrocknet, bis sie nur noch rund 12 Prozent Wasser enthalten (beim Pflücken sind es bis zu 60 Prozent). Im Anschluss werden die Bohnen vom trockenen Fruchtfleisch befreit.

  

Weltweite Ernte: fast 10 Millionen Tonnen

Bei der Ernte kommen auf das Jahr gesehen gewaltige Mengen an Kaffee zusammen. 2017 waren es weltweit beispielsweise rund 9,3 Millionen Tonnen. Als Kaffeeanbaugebiete dominieren Brasilien und Vietnam mit knapp 2,7 beziehungsweise 1,6 Millionen Tonnen. Mit rund 800.000 Tonnen – und damit weit abgeschlagen – folgt Kolumbien. Insgesamt werden in über 50 Ländern auf der Welt Kaffeepflanzen angebaut.

  

Kaffeeanbau im eigenen Zuhause

Wer einmal sehen möchte, wie sein heißgeliebtes Getränk von Grund auf entsteht, der kann den Kaffeeanbau zuhause ausprobieren. Mit etwas Einsatz funktioniert er auch im Wohnzimmer oder dem Wintergarten. Samen oder kleine Pflanzen gibt es Online und teilweise beim Jungpflanzenhändler. Bevor die erste Ernte ansteht, vergehen allerdings einige Jahre.

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