Ein internationales Forschendenteam der University of Florida machte im Jahr 2022 unter der Leitung von Dipayan Wisbas einen Versuch, bei dem rund 300 Kundinnen und Kunden eines Einkaufszentrums entweder Wasser, ein koffeinfreies Kaffeegetränk oder einen Kaffee mit 100 mg Koffein bekamen. Das Ergebnis ist erstaunlich: Die Besucherinnen und Besucher, dieKaffee mit Koffein bekamen, kauften 30 Prozent mehr Artikel und gaben dabei 50 Prozent mehr Geld aus. Das hedonistische Kaufverhalten lässt sich auf die Wirkung des Koffeins zurückführen, das die Impulsivität beim Einkauf steigert.
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Vorsicht Konsumrausch Kaffee steigert die Einkaufslaune
Klar ist: Glückliche Kundinnen und Kunden geben mehr Geld aus. Kaffee kann dabei eine große Hilfe sein. Das Heißgetränk regt nämlich die Produktion der Botenstoffe Dopamin, Serotonin und Endorphin im Gehirn an. Diese sind bekanntlich verantwortlich für gute Laune und gehobene Stimmung. Zudem ist Dopamin ein Teil des Belohnungssystems unseres Gehirns. Durch die Aktivierung des Belohnungssystems hat eine Kundin oder ein Kunde direkt eine gute Assoziation mit der Situation und möchte diese wiederholen.
Die US-amerikanischen Forscher Prof. Lawrence Williams und John Bargh fanden im Jahre 2008 heraus, dass uns warme Getränke viel mehr geben als ein schönes Gefühl. Probandinnen und Probanden, die einen heißen Kaffee in der Hand hielten, nahmen eine fremde Person deutlich positiver wahr als mit einem Eiskaffee. Haptische Wärme beeinflusst das psychische Befinden und erinnert uns an die Wärme einer Berührung. Es ist quasi eine geistige Wolldecke, die den ersten Eindruck angenehmer gestaltet. Dieser ist bekanntlich entscheidend und nicht wiederholbar.
Insgesamt erzeugt das Anbieten von Kaffee also viele positive Effekte, wenn man Kundinnen und Kunden für sich gewinnen will. Der Einfluss der Geste auf unsere Psyche kann ausschlaggebend für das Wohlbefinden und das Kaufverhalten sein. So wird aus der Frage „Möchten Sie vielleicht einen Kaffee?“ die Einladung „Fühlen Sie sich bei uns wohl!“