Unkontrolliert entsorgt ist Kunststoff ein echtes Problem für unseren Planeten. Stichworte sind Mikroplastik, Nanoplastik und Verklappung in den Meeren. Doch wie kann man die Vermüllung der durch Plastikmüll Erde verhindern, welche Rolle spielt der „4R“-Ansatz, den die Melitta-Gruppe verfolgt und wie sieht der „Kunststoff der Zukunft“ aus?
Manchmal man am liebsten ins Weltall fliehen. Denn von dort oben wirkt unser Planet noch immer wunderschön. Er ist blau, friedvoll – und sauber. Doch aus der Nähe betrachtet, sieht das leider oft ganz anders aus.
Auf der Erde gehört die die massive Vermüllung des Planeten zu den drängendsten Themen der Gegenwart. Das haben nicht nur Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erkannt, sondern auch Aktivisten wie die junge Greta Thunberg und die „Fridays for Future“-Bewegung. Neben ihrem Hauptthema, dem Klimawandel, ist die Müllproblematik eines der großen Themen der Aktivist:innen. Mit dieser Botschaft mischen sie Zivilgesellschaft, Medien, Politik und Wirtschaft mächtig auf. Und dank Fridays for Future und Co. ist das Bewußtsein für das Problem Plastikmüll so so groß wie nie.
Denn wie bei Treibhausgasen und CO2-Emissionen ist die Verschmutzung durch Abfälle – besonders aus Kunststoff – die in die Natur gelangen, ein globales Problem. Und außerdem ein komplexes. Wie groß es ist, beschreibt eine kaum fassbare Zahl: Bis heute haben die Menschen ihren Heimatplaneten mit 8,3 Milliarden Tonnen Kunststoff überzogen.
Doch warum ist das so? Man darf nicht vergessen, dass Kunststoffe viele Vorteile mit sich bringen. Sie sind kostengünstig, universell einsetzbar und witterungsbeständig – damit entsprechend langlebig. Doch genau dieser Vorteile verkehren sich ins Gegenteil, wenn Kunststoffe und Verpackungen aus Kunststoff nicht gesammelt und recycelt, sondern unkontrolliert entsorgt werden.
Mit der Zersetzung des Kunststoffabfalls in der Natur und auf den Müllhalden dieser Welt beziehungsweise ihrer Verklappung im Meer beginnt ein weiterer folgenschwerer Prozess. Denn der eigentlich wertvolle Rohstoff für neue Produkte löst sich mit der Zeit in kleinere und kleinste Partikel auf. Man spricht dann von Mikroplastik (wissenschaftlich noch nachweisbar) oder sogar Nanoplastik (nicht mehr nachweisbar). Das Problem: Beides ist nicht recycelbar, kann kaum wieder aus der Umwelt entfernt werden und gelangt weltweit in die Nahrungskette.
Mikroplastik oder Nanoplastik entstehen aber nicht allein durch die oben genannten Prozesse. Weitaus weniger bekannt, dafür aber die Hauptquellen der Emissionen in den westlichen Industrienationen Abrieb bei Reifen oder Gummisohlen, die Verwitterung von Farben oder das Waschen synthetischer Kleidung sind. Ganz zu schweigen von den vielen Kosmetikartikeln, in denen Mikroplastik fester Bestandteil ist.
Ein besonders großes Problem ist Plastikmüll in den Weltmeeren. Die fünf größten Verursacher dieses Phänomens befinden sich mit China, Indonesien, Thailand, Vietnam und den Philippinen in Asien. Eins eint diese Länder: Dort fehlen es oftmals an professionellen Abfallwirtschaftssystemen sowie dem notwendigen Bewusstsein für die welweit dramatische Folgen der unkontrollierten Müllentsorgung.
Was also kann die Lösung für die vielen beschriebenen Probleme sein? Um Probleme mit Kunststoffmüll kontinuierlich und ganz grundsätzlich zu verringern, setzen Unternehmen wie die Melitta-Gruppe unter anderem auf den sogenannten „4R“-Ansatz. 4R steht für „ReDesign“ „ReCycle“, „ReUse“ und „ReDuce“. Also neu designen, Recyceln, Wiederverwenden und Reduzieren. Eins ist allerdings klar: Ganz ohne Kunststoffe kommen Hersteller und Verbraucher im Lebensmittelbereich momentan noch nicht aus. Denn hier herrschen höchste Anforderungen an Sauberkeit und Hygiene – und hier gibt es noch große Herausforderungen zu bewältigen. Denken wir an Frischhaltefolien, Müllsäcke oder Lebensmittelverpackungen sind all diese Produkte kaum aus unserem Leben weg zu denken – und aus Kunststoff.
Deshalb müssen kontinuierlich Sammeln, Sortieren, Trennen, Reinigen und Wiederaufbereiten von gebrauchten Kunststoffen verbessert werden. Neue Produkte müssen so entwickelt werden, dass sie sich leicht recyceln lassen und einen möglichst hohen Anteil an Recyclingmaterial aufweisen. All das setzen Melitta und die Marken der Gruppe konsequent um. Für Die Melitta-Tochter Cofresco mit Marken wie Toppits® und Swirl®, bedeutet dass, dass bis zum Jahr 2025 alle verwendeten Materialien entweder aus recycelten oder erneuerbaren Quellen stammen. Außerdem plantCofresco, bis zu diesem Zeitpunkt alles, was das Unternehmen produziert, so herzustellen, dass es am Ende seiner Lebensdauer recycelbar oder kompostierbar ist. Immer öfter kommen auch ganz natürliche Produkte zum Einsatz. Beispiel dafür sind Frischhaltetücher aus Bienenwachs, die die Melitta-Tochter Cofresco verwendet. Die Tücher bestehen nicht nur aus biobasierten Materialien, sondern können zusätzlich bis zu 500 Mal wiederverwendet werden.
Langfristig muss das Ziel der „Kunststoff der Zukunft“ sein. Dabei sind nachwachsende Rohstoffe und möglichst geschlossenen Rohstoffketten entscheidende Punkte.