Zu viel Stress?

Trink doch einfach mal ‘ne Tasse Kaffee

Ich hatte vor Jahren einmal einen Kollegen, der ließ sich durch nichts aus der Ruhe bringen. Egal, ob das Telefon am laufenden Band bimmelte, die Kollegen sich die Klinke in die Hand gaben und irgendwelche Versandscheine bzw. andere wichtige Dokumente haben wollten (pronto!) oder der Zulieferer vor dem Lagereingang stand und nicht rein kam – er bewältigte alles mit bewundernswerter Ausgeglichenheit und Freundlichkeit. Stress war für ihn ein Fremdwort. Heute weiß ich endlich den Grund dafür: Er presste sich gefühlte zehn Tassen Kaffee pro Tag aus dem Kaffeevollautomaten.

Kaffee hilft gegen Stress

Warum Kaffee gut für die Nerven ist

Kaffee macht uns nicht nur munter, er ist auch gut für unsere Nerven! Denn das darin enthaltene Koffein blockiert die Adenosin-A2A-Rezeptoren im Gehirn, die für manche Stresssymptome verantwortlich sind. Das belegt eine internationale Studie an Mäusen unter Federführung der portugiesischen Universität Coimbra und mit Beteiligung der Universität Bonn. So entdeckten die Wissenschaftler, dass Koffein typische Anzeichen wie Vergesslichkeit, Angst und depressive Phasen bei den Nagetieren verminderten. Sie lösten sich aus ihrer Freudlosigkeit, waren weniger ängstlich und schnitten vor allem bei Gedächtnistests besser ab, als die unbehandelte Kontrollgruppe.

Kaffee am Arbeitsplatz - Genuss darf nicht fehlen

In unserer schnelllebigen (Arbeits-)Welt stehen wir ständig unter Strom und Leistungsdruck – das schadet unserer Gesundheit. Im schlimmsten Fall macht der Stress uns krank. Schlafstörungen, Konzentrationsschwächen, ja sogar Depressionen sind die Folge. Wer also in besonders hektischen Zeiten zu einer, zwei oder mehr Tassen Kaffee greift, tut intuitiv das Richtige. Übertreiben sollten wir es allerdings nicht. Der Genuss muss im Vordergrund stehen.

Nicht kippen – genießen!

„Die Erfahrung zeigt: Wer unter Stress steht, trinkt meist mehr Kaffee oder Tee. Weil in beiden Getränken Koffein enthalten ist, handelt es sich dabei um so etwas wie eine Eigenbehandlung der Betroffenen“, sagt Prof. Dr. Christa E. Müller vom Pharmazeutischen Institut der Universität Bonn.

Nur als Mittel zum Zweck sollten wir das „schwarze Gold“ nicht sehen. Genuss und Geschmack sind wichtige Komponenten unseres beliebten Heißgetränks – insbesondere am Arbeitsplatz. Hier verbringen wir einen Großteil des Tages. Schmeckt der Kaffee bitter oder ist er zu dünn, ist die gute Laune schnell dahin. Als reine Nahrungsaufnahme ist Kaffee mit seinen 800 Aromen einfach zu schade. Dennoch ist ruhig bleiben und Kaffeetrinken durchaus ein Spruch mit Wahrheitsgehalt, wie uns die Bonner Wissenschaftler erklären.

Wir verstehen eine Menge von der Zubereitung einer guten Tasse Kaffee, Latte Macchiato, Café au Lait, Cappuccino, Espresso etc. Abwechslung hat schließlich noch niemandem geschadet. Wer will schon gestresst von der Kaffeepause kommen, weil der Kaffee mal wieder nicht geschmeckt. Richtig. Keiner!

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