Entkoffeinierter Kaffee:
Eine Alternative für Genießer?

Entkoffeinierter Kaffee ist keine Erfindung der Moderne. Schon im 19. Jahrhundert gab es Versuche, Kaffeebohnen das Koffein zu entziehen. Der erste, der das erfolgreich schaffte, war der deutsche Kaffeehändler Ludwig Roselius. Er entdeckte zufällig, dass eine Ladung Kaffeebohnen, die mit Meerwasser in Kontakt gekommen war, an Koffein verloren hatte.

Seit wann gibt es entkoffeinierten Kaffee?

Ludwig Roselius entwickelte daraufhin ein Verfahren, bei dem er die Bohnen mit Dampf behandelte und dann mit einem Lösungsmittel namens Benzol extrahierte. Das erste entkoffeinierte Kaffeeprodukt kam 1906 unter dem Namen Kaffee HAG auf den Markt. HAG stand für Handels-Aktien-Gesellschaft, aber auch für "hochdruck aromagebend". Das Verfahren von Roselius wurde später durch andere, sicherere und schonendere Methoden ersetzt, aber er gilt als der Pionier des entkoffeinierten Kaffees.

Warum wurde entkoffeinierter Kaffee erfunden?

Roselius hatte einen persönlichen Grund, entkoffeinierten Kaffee zu erfinden. Sein Vater war an einem Herzinfarkt gestorben, den er auf seinen hohen Kaffeekonsum zurückführte. Roselius wollte daher einen Kaffee schaffen, der den Geschmack und das Aroma von normalem Kaffee hatte, aber ohne die anregende Wirkung von Koffein. Er glaubte, dass Koffein schädlich für die Gesundheit sei und zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen könne. Heute wissen wir, dass Koffein nicht für jeden schädlich ist und sogar positive Effekte haben kann, wie die Verbesserung der Konzentration, der Stimmung und der körperlichen Leistungsfähigkeit. Allerdings kann zu viel Koffein auch unerwünschte Nebenwirkungen haben, wie zum Beispiel Kopfschmerzen. Deshalb kann entkoffeinierter Kaffee eine Alternative sein.

Wie gesund ist entkoffeinierter Kaffee?

Entkoffeinierter Kaffee hat einige gesundheitliche Vorteile, aber auch einige Nachteile. Zu den Vorteilen gehört, dass entkoffeinierter Kaffee weniger Säure enthält als normaler Kaffee, was gut für den Magen ist. Entkoffeinierter Kaffee enthält zudem immer noch einige Antioxidantien, die gegen freie Radikale wirken und die Zellen schützen können. Zu den Nachteilen gehört, dass entkoffeinierter Kaffee weniger Polyphenole enthält als normaler Kaffee, die entzündungshemmend und krebsvorbeugend wirken können.

Wie wird entkoffeinierter Kaffee hergestellt?

Es gibt verschiedene Methoden, um Kaffeebohnen das Koffein zu entziehen. Die meisten basieren auf dem Prinzip, dass Koffein wasserlöslich ist und daher mit einer Flüssigkeit aus den Bohnen gelöst werden kann. Die Herausforderung besteht darin, das Koffein zu entfernen, ohne den Geschmack und das Aroma des Kaffees zu beeinträchtigen. Die gängigsten Methoden sind die folgenden:

  

  • Die chemische Methode: Dabei werden die Bohnen mit einem Lösungsmittel behandelt, das Koffein bindet und aus den Bohnen extrahiert. Das Lösungsmittel kann Benzol, Ethylacetat oder Dichlormethan sein. Diese Methode ist die älteste und billigste, aber auch die umstrittenste, da die Lösungsmittel gesundheitsschädlich sein können und Spuren in den Bohnen hinterlassen können.

  

  • Die Schweizer-Wasser-Methode: Dabei werden die Bohnen mit heißem Wasser behandelt, das Koffein und andere lösliche Bestandteile aus den Bohnen löst. Das Wasser wird dann durch einen Aktivkohlefilter geleitet, der das Koffein herausfiltert, aber die anderen Bestandteile im Wasser belässt. Das Wasser wird dann wieder verwendet, um weitere Bohnen zu behandeln, die so das Koffein verlieren, aber nicht die anderen Bestandteile. Diese Methode ist die natürlichste und umweltfreundlichste, aber auch die teuerste und zeitaufwendigste.

  

  • Erhöhung des Blutdrucks, der Herzfrequenz und des Energieumsatzes.

  

  • Anregung der Darmtätigkeit und der Harnausscheidung

  

  • Die CO2-Methode: Dabei werden die Bohnen mit Wasser angefeuchtet und dann in einen Druckbehälter gegeben, in dem Kohlendioxid zirkuliert. Das Kohlendioxid bindet Koffein und löst es aus den Bohnen, ohne die anderen Bestandteile zu beeinflussen. Das Kohlendioxid wird dann in einen anderen Behälter geleitet, in dem der Druck gesenkt wird, so dass das Koffein ausfällt und abgetrennt werden kann. Das Kohlendioxid wird dann wieder verwendet, um weitere Bohnen zu behandeln. Diese Methode ist die effektivste und schonendste, aber auch die komplizierteste und kostspieligste.

  

Egal, welche Methode verwendet wird, es ist unmöglich, das Koffein vollständig aus den Bohnen zu entfernen. Laut dem deutschen Kaffeeverband darf entkoffeinierter Kaffee maximal 0,1 Prozent Koffein enthalten, was etwa 2 bis 4 Milligramm pro Tasse entspricht. Zum Vergleich: Eine Tasse normaler Kaffee enthält etwa 80 bis 100 Milligramm Koffein. Das bedeutet, dass entkoffeinierter Kaffee nicht koffeinfrei, sondern nur koffeinarm ist.

Hat entkoffeinierter Kaffee eine kulturelle Bedeutung oder ist er nur etwas für ältere Menschen?

Entkoffeinierter Kaffee hat in verschiedenen Ländern und Kulturen unterschiedliche Bedeutungen und Vorlieben. In Deutschland ist entkoffeinierter Kaffee relativ beliebt, vor allem bei älteren Menschen, die ihren Koffeinkonsum einschränken wollen oder müssen. Laut einer Studie der Universität Göttingen trinken etwa 18 Prozent der deutschen Kaffeetrinker regelmäßig entkoffeinierten Kaffee, und dieser Anteil steigt mit dem Alter. Entkoffeinierter Kaffee wird in Deutschland oft als "Mildkaffee" oder "Schonkaffee" bezeichnet, was seine gesundheitlichen Vorteile betont. In anderen Ländern, wie den USA, Frankreich oder Italien, ist entkoffeinierter Kaffee weniger verbreitet und wird oft als minderwertig oder geschmacklos angesehen. Dort wird entkoffeinierter Kaffee eher als eine Notlösung für Menschen betrachtet, die aus medizinischen Gründen kein Koffein vertragen oder die abends noch eine Tasse trinken wollen, ohne ihren Schlaf zu stören. In einigen Ländern, wie der Türkei oder Griechenland, ist entkoffeinierter Kaffee praktisch unbekannt, da Kaffee dort eine starke kulturelle Bedeutung hat und als ein Symbol für Gastfreundschaft, Geselligkeit und Lebensfreude gilt. Dort wird Kaffee oft sehr stark und süß zubereitet und in kleinen Tassen serviert, die das Koffein konzentrieren. Entkoffeinierter Kaffee würde in diesen Kulturen als Widerspruch in sich selbst erscheinen.
Entkoffeinierter Kaffee ist also nicht nur etwas für ältere Menschen, sondern für alle, die Kaffee lieben, aber nicht die Wirkung von Koffein. Ob entkoffeinierter Kaffee eine kulturelle Bedeutung hat oder nicht, hängt von den Vorlieben und Gewohnheiten der jeweiligen Kaffeetrinker ab. Wichtig ist, dass entkoffeinierter Kaffee eine Möglichkeit bietet, Kaffee zu genießen, ohne auf die Gesundheit oder den Schlaf zu verzichten. Und das ist doch etwas, worüber sich jeder Kaffeeliebhaber freuen kann, oder?

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